Utopien brauchen Platz… und deine Ideen!
Ab September 2023 bietet der Projektladen in der Koblenzer Altstadt dir und deinen Projekten eine Plattform. Der Laden wird nicht von einer festen Gruppe von Menschen bespielt, sondern ist offen für Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen, die darin wirken und werkeln wollen. Das Konzept richtet sich nach Ideen zum Konzept offener Räume.
Im Keller ein Lager mit Aktionsmaterial, ein Raum für (Klein-)Gruppentreffen und Veranstaltungen im Ladenlokal im Erdgeschoss, sowie ein Kampagnenbüro im 1. OG.
Tauschlogikfrei
Mit Blick auf einen solidarischen Wandel soll Geld bei der Nutzung der Räume im Projektladen kein trennendes Mittel darstellen und Menschen nicht in Mitglieder und Nichtmitglieder eingeteilt werden. Tauschlogikfreiheit bedeutet hier, dass das Geben und Nehmen voneinander entkoppelt werden soll und Menschen freiwillig beitragen anstatt zu tauschen. Von keiner Person wird eine (finanzielle) Gegenleistung gefordert, um hier sein zu dürfen. Mit Blick auf ein solidarisches und hierarchiekritisches Miteinander ist eine Partizipation möglichst aller Menschen vor Ort jedoch erwünscht und notwendig, um z.B. Reproarbeiten (Planung, Instandhaltung des Gebäudes, Öffnungszeiten) nicht auf Einzelne dauerhaft abzuwälzen.
Offener Raum: Was ist das?
“Als “offener Raum” kann ein Aktionsfeld bezeichnet werden, in dem es keine Beschränkungen gibt, diesen zu nutzen und zu füllen – außer die anderen AkteurInnen, mit denen bei Interessenkollision (z.B. Nutzung der gleichen Infrastruktur, Flächen u.ä. zur gleichen Zeit) eine direkte Vereinbarung geschlossen wird. Ein Raum und seine Ausstattung (Technik, Räume, Wissen, Handlungsmöglichkeiten usw.) ist dann offen, d.h. gleichberechtigt für alle nutzbar, wenn die Beschränkungen formal und praktisch nicht bestehen, d.h. der Zugang zu den Handlungsmöglichkeiten darf weder durch verschlossene Türen, Vorbehalte, Passwörter usw. verwehrt werden können, noch dürfen Wissensbarrieren hingenommen werden, die Einzelne von der Nutzung des offenen Raumes und seiner Teile ausschließen.” (Quelle: projektwerkstatt.de)
Vorgeschichte
In den letzten Jahren gab es immer wieder Bestrebungen einen (weiteren) Ort für Initiativen und Gruppen in der Koblenzer Innenstadt zu schaffen. Gleichzeitig war den Initiator*innen wichtig mit einem offenen Raum auch ein Gegenkulturelles Projekt zu schaffen. Nach mehreren Versuchen hat es 2023 dann endlich geklappt.
Idee Infoladen/Kampagnenbüro
Mit unterschiedlichen Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen bauen wir einen politischen Raum in Koblenz auf. (…)
Wir schaffen diese neuen Räume, weil wir für (…) politisch Aktive in Koblenz einen Ort brauchen, der von Gruppen als Treffpunkt (besonders auch in der kalten Jahreszeit) und Veranstaltunsgraum offen genutzt werden kann. Zudem ist ein Co-Workingspace/Kampagnenbüro für Koblenz geplant und einige Gruppen werden Lagermöglichkeiten für ihre Aktionsmaterialien (die bisher vor allem privat gelagert werden) schaffen. Durch den gemeinsamen Ort sollen diese dann für mehr Menschen zugänglich werden (Commons).
Als Anspruch stehen für uns Selbstorganisierung und freie Vereinbarungen in der Bespielung der Räumlichkeiten im Vordergrund. Dafür ist es notwendig den Raum bewusst als offenen Raum zu gestalten, die Unterschiedlichkeit der Nutzer:innen zu betonen und in dem Konzept der Nutzung diese als selbstbewusst kommunizierte Stärke zu verankern.“weiterlesen“
Es entstehen (…) somit auch Räumlichkeiten, die von Gruppen/Initativen/Einzelpersonen in Absprache mit den anderen Nutzer:innen regelmäßig mit öffentlichen Veranstaltungen genutzt werden können, ohne dass diese den Raum damit dominieren oder verschließen. Ein möglichst offener und selbstverwalteter Raum ist dabei auch als Gegenkulturelles Experiment in Richtung von nicht auf Hierachien und Tauschlogik basierenden Utopien zu verstehen.
(…)
Die laufenden Kosten werden solidarisch über eine Bieter:innenrunde getragen. Organisatorisch wurde in den gruppenübergreifenden Vortreffen folgendes Vorgehen bei der Organisierung der Finanzierung im nächsten Jahr angestebt:
- Nach dem Ergebnis der ersten (vorstichtigen) Bieter:innenrund in einem der Vortreffen im Sommer 2022, können wir die jetzt notwendigen monatlichen Kosten decken. (…)
- Die Bieter:innen vereinbaren ihre Beiträge zu den laufenden Kosten für jeweils ein Jahr. (Als Gruppe/Verein/Initative kann bei der Nutzung von Lagerraum kann eine Nutzungsvereinbarung geschlossen werden, Fördermitgliedschaften oder Mitgliedschaften im Verein bieten sich für Einzelpersonen an)
- Nach 6 Monaten gibt es eine erneute Bieter:innenrunde, um auf Veränderungen reagieren zu können und (wenn notwendig) neue Bieter:innenrunden anzusetzen.
(…)
Vereinbarung verschiedener Gruppen aus dem Sommer 2022
Eine Einladung zu einem nächsten Treffen wird es bald geben. Alle Gruppen, die bei der Bieter:innenrunde dabei waren und die, die noch dazu kommen, werden persönlich eingeladen.
Aufgeregte Grüße,
(…)“einklappen“